Nasen gab es in früheren Zeiten so oft, dass die Schweine damit gefüttert wurden. Begradigung, Aufstau und Verschmutzung führen dazu, dass die Nase kurz vor dem Aussterben stand. Heute beginnt sich der Nasenbestand im ganzen Land zu erholen . An der Nidda gelang es durch gezielte Wiederansiedlungsmaßnahmen, dass die Nase auch hier wieder eine Population bildet. Die Nase laicht in Stromschnellen ab und mag Flachzonen in Verbindung mit einer steil abfallenden Scharkante. Darüber hinaus ist sie als Mitteldistandzwanderer ein “Streuner” unter den Fischen. Durch die Öffnung der Fischwanderwege in großen Bereichen der Nidda sowie Schaffung großer naturnaher Abschnitte kommt die Nase heute wieder regelmäßig vor. Laichwanderungen aus dem Main können jetzt wieder stattfinden.
Heute kommt die Nase in der Nidda wieder vor.
Trupps kleiner Nasen beim Abweiden von Algen, deutlich zu sehen sind die “Kratzspuren” auf den Steinen.
“Nidda Nase” im renaturierten Bereich “Neue Mitte” in Bad Vilbel
Auch an anderen Stellen in der Nidda tauchen jetzt Nasen auf. Wichtig ist eine hohe Tiefenvarianz, insbesondere Abbruchkanten scheinen eine große Rolle zu spielen.
Der Nachweis der Nase mit konventionellen Methoden war wohl aufgrund der immer noch relativ geringen Bestandsdichte sehr schwierig. Daher wurden alternative Methoden, wie die Erfassung mit Unterwasseraufnahmen eingesetzt. Als neue Methode wurde ebenfalls der Einsatz weißer PE Platten erprobt. Da Nasen “Kratzspuren” beim Abweiden von Algen hinterlassen, wurden im Bereich von Brücken mehrere PE Platten versenkt. Nach wenigen Tagen waren diese von Algen bewachsen, und prompt wurden die ersten Kratzer entdeckt. Diese Methode soll ggf. im kommenden Jahr auf zusammen mit den Nidda Anglern auf größere Abschnitte der Nidda angewandt werden. Finanziert wird dieses Projekt von der Hassia Mineralbrunnen GmbH in Bad Vilbel.
Kratzspuren von Nasen waren schon nach wenigen Tagen sehr zahlreich nachweisbar.
Fotonachweis von Nasen im Bereich der Platten.
Jungnasen wurden 2019 an mehreren Stellen in größerer Anzahl nachgewiesen. In den vorherigen Jahren konnten immer nur Einzelexemplare nachgewiesen werden.Renaturierung und vor allen Dingen die Öffnung der Fischwege scheinen hier eine große Rolle gespielt zu haben.
DIE NASE…FISCH DES JAHRES 2020
Große Schwärme laichbereiter Nasen steigen in den Eschbach auf. Dieser Laichplatz konnte erstmals im Jahr 2020 nachgewiesen werden. Besonders erfreulich ist die große Zahl der Laichfische. Der Schwarm bestand aus ca. 60 Tieren. Man kann davon ausgehen, dass es sehr viel mehr Laichgebiete im Nidda Gebiet gibt, die bisher noch nicht bekannt sind. Über die Nase wird zur Zeit eine Masterarbeit von der Uni Frankfurt erstellt. Eine spannende Geschichte.
JUNGFISCHE NACH RENATURIERUNG
Bei einer Renaturierungsmassnahme in Bad Vilbel am Römerbrunnen wurden gezielt Flachzonen als Juvenilhabitat angelegt. Diese Bereich werden von Barben , Nasen bevorzugt aufgesucht.
Schwarm mit Barbe, Nase und Hasel